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Auf dem Land gibt es bald keine Ärzte mehr! Muss das sein?

Nicole Wacker

Die klassische Landarztpraxis ist ein Auslaufmodell. Die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung auf dem Land ist gefährdet!

Das Bild des Landarztes, wie er mit seinem Geländewagen durch die idyllische Landschaft fährt, um Patienten zu besuchen, die er selbstverständlich alle persönlich kennt, könnte bald der Vergangenheit angehören: Für junge Ärzte ist es nicht mehr attraktiv, während 24 Stunden für seine Patienten da zu sein und auch am Wochenende noch den Notfalldienst abzudecken. Stattdessen bevorzugen die jungen Ärzte Stellen in den Zentrumsspitälern, wo sie geregelte Arbeitszeiten, ein gutes Einkommen haben und wo sie sich auch wissenschaftlich engagieren können. In den Landregionen sind die Arbeitsbedingungen oft mit vielen Notfalldiensten und geringem Einkommen verbunden und aus diesem Grund unattraktiv. Vor 30 Jahren war dies noch anders: Man hat sich für ein Leben auf dem Land entschieden, der Ehepartner ist damals dann einfach mitgezogen. Die Lebenspartner von Ärzten verfügen heute sehr häufig ebenso über einen akademischen Abschluss und können sich nicht vorstellen, ihren Beruf an den Nagel zu hängen.  So haben viele ländliche Gemeinden grösste Mühe, Nachfolger zu gewinnen, die zu diesem Schritt bereit sind.

Landärzte finden keine Nachfolger

Verschärfend kommt hinzu, dass unter den Hausärzten, besonders aber bei Landärzten eine Überalterung besteht. Im deutschen Sprachraum gibt es viele Regionen, wo aufgrund der Statistik davon ausgegangen wird, dass in den nächsten 5 Jahren bis zu 40% der der Hausärzte in Pension gehen. Von dieser Entwicklung sind Deutschland, Österreich und die Schweiz ganz besonders betroffen. So finden gemäss dem Bayrischen Hausärzteverband 70% der Mitglieder keinen Nachfolger. Ein Beispiel aus der Schweiz: Nachdem ein Hausarzt in Zuchwil vergeblich versuchte hatte, seine Praxis zu verkaufen, bot er an, sie zu verschenken. Auch dies leider ohne Erfolg. Die Politik ist gefordert und es stellt sich die Frage, was man gegen den zu erwartenden Notstand in der medizinischen Versorgung unternehmen kann.

Ländliche Regionen in Deutschland reagieren nun, indem sie finanzielle Anreize schaffen. In Schleswig Holstein zum Beispiel sind Gemeinden bereit, Medizinstudenten das Studium zu finanzieren, wenn diese sich im Gegenzug dazu verpflichten, nach Abschluss der Ausbildung für längere Zeit lokal zu praktizieren. Anderen wird die Praxis für einige Jahre kostenlos zur Verfügung gestellt und ein «Handgeld» wird ausgezahlt. Das sind sicher gut gemeinte Ansätze, die punktuell womöglich zielführend sind. Das grundsätzliche strukturelle Problem lässt sich auf diese Weise jedoch kaum aus der Welt schaffen.

Neue Arbeitsmodelle für Ärzte sind notwendig 

Was sehr oft vergessen wird: Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Ärzte, die ihren Job als Arzt an den Nagel hängen oder zumindest nicht mehr kurativ tätig sind. Studien der Schweizerische Ärztegesellschaft FMH und es Verbands Schweizerischer Assistenz und Oberärzte (VSAO) haben gezeigt, dass jeder zehnte Arzt aus dem Beruf aussteigt, dies obschon sie sich eigentlich dazu berufen fühlen, Patienten zu behandeln. Noch schlimmer in Österreich:  40% der Abgänger einer medizinischen Universität werden dort erst gar nicht kurativ tätig.

Der Grund für den Ausstieg ist oft die Unvereinbarkeit von Beruf, Freizeit und Familie. Die Mehrheit der Ärzte, die das Staatsexamen absolvieren sind heute Frauen. Im DACH Raum liegt die Frauenquote derzeit bei 60%. Gerade Frauen möchten nach der Geburt in den ersten Jahren gerne für die Familie da sein und miterleben, wie die eigenen Kinder heranwachsen und sich entwickeln. Viele von ihnen würden darum gerne im Teilzeitpensum als Ärztin tätig sein. Sehr oft finden sie jedoch keine geeignete Anstellung zu einem adäquaten Pensum und müssen deshalb den weissen Kittel an den Nagel hängen. Auch viele männliche Kollegen denken heute ebenso und sind nicht mehr gewillt, 70 Stunden pro Woche in der Praxis zu verbringen und somit aufs  Privatleben gänzlich zu verzichten.

Um den Bedürfnissen von Ärztinnen und Ärzten besser gerecht zu werden, sind neue Arbeitszeitmodelle gefragt. Bei eedoctors haben wir genau darum ein hoch innovatives Modell entwickelt: Unsere Ärzte arbeiten ausschliesslich zuhause aus. Sie können das gewünschte Arbeitspensum jederzeit flexibel anpassen. Anders als mit eigener Praxis können sie sich ganz auf die Behandlung der Patienten konzentrieren und brauchen sich weder um Abrechnung,  Buchhaltung noch um die Personalführung zu kümmern.

Bahnbrechende Möglichkeiten dank neuen Technologien

Den neusten Technologien ist es zu verdanken, dass per Video Übertragung die Patienten in der Regel ebenso gut behandelt werden können, wie in einer normalen Arztpraxis. eedoctors Ärzte können eRezepte und Krankschreibungen ausstellen, Labor oder Röntgen verordnen oder den Patienten sogar per App zum Spezialisten überweisen. So können wir über 90% aller Erstanrufe direkt am Bildschirm abschliessend behandeln, ohne dass der Besuch in einer Praxis oder Spital notwendig ist. Eine gute Internet-Verbindung, z.B. per W-LAN ist ausreichend, um auch in weit abgelegenen Regionen eine hervorragende medizinische Versorgung zu garantieren.

Andere Wirtschaftszweige haben es längst vorgemacht: Die Lösung muss darin liegen, dass man brachliegende Ressourcen wieder verfügbar macht und zwar genau dort, wo sie gerade benötigt werden. Gibt es einen Grund, weshalb ein freier Arzt in Frankfurt nicht einen Patienten aus Kördorf behandeln sollte, der gerade dringend seine Dienste benötigt? Solche Konzepte sind äusserst notwendig, um zu verhindern, dass eine breite Bevölkerung auf dem Land nicht mehr ärztliche versorgt werden kann. Wir setzen alles daran, auf diese Weise unseren Teil dazu beizutragen, dass die Landbevölkerung auch in Zukunft flächendeckend ärztlich zu versorgen.

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