Die Vorfreude ist gerade nach dem Pandemiejahr besonders gross: Wir können es kaum erwarten, die Koffer zu packen und endlich wieder zu verreisen! Auch wenn Corona scheinbar alle anderen Krankheiten verdrängt hat – es gibt sie immer noch, die typischen Sommer- und Urlaubserkrankungen. Durchfall, Sonnenstich und Co können den heissersehnten Urlaub ganz schnell trüben. Doch es gibt einfache Mittel, diese zu vermeiden, oder wenn es doch passiert, zu bekämpfen.
Zuviel Sonne kann unangenehme Folgen haben
Endlich wieder die Sonne auf der Haut zu spüren: Dieses herrliche Gefühl verleitet nur allzu schnell zu Unvernunft. Verweilt man zu lange in der prallen Sonne, ist die Haut schnell schmerzhaft gerötet und der Kopf dröhnt. Schon bei einem kleinen Aufenthalt im Freien solltest du deine Haut mit einem hohen Lichtschutzfaktor schützen. Sonnenschutzprodukte gibt es heute in allen möglichen Varianten: Greif zu und spare nicht damit, denn jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Meide auf jeden Fall die pralle (Mittags-)Sonne. Hast du besonders empfindliche Haut und neigst schon nach wenigen Minuten in der Sonne zu Rötungen und juckenden Quaddeln, verwende unbedingt ein Sonnenschutzprodukt für Allergiker.
Sonnenschutzprodukte können bei richtiger Lagerung (kühl und verschlossen) bis zu 30 Monate über das Haltbarkeitsdatum hinaus verwendet werden. Erst wenn sie verklumpt sind oder nicht mehr gut riechen, sollten sie entsorgt werden.
So behandelst du deinen Sonnenbrand richtig
Bei einem leichten Sonnenbrand genügt es meist, die betroffenen Hautstellen zu kühlen. Dazu kann man einen feuchten/kalten Umschlag machen, beispielsweise mit kaltem Kamillen- oder Grüntee, Joghurt, Topfen oder Aloe Vera. Bei Bedarf kann der Arzt zur Entzündungshemmung ein Kortikosteroid (Kortison) verordnen, das lokal angewendet wird – etwa als Creme oder Lotion. Bei einem Sonnenbrand höheren Grades sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Ein roter Kopf, Kopfschmerzen, Unruhe und Schwindelgefühl, eventuell verstärkt durch Desorientierung, Übelkeit und Erbrechen deuten auf einen Sonnenstich hin. Hier ist größte Vorsicht geboten,. Bei unzureichender Versorgung droht im schlimmsten Fall ein lebensbedrohlicher Kreislaufkollaps. Du solltest den Betroffenen in den Schatten bringen, Oberkörper und Kopf erhöht lagern, ihm zu trinken geben und den Kopf kühlen. Beim Auftreten von Bewusstseinsstörungen oder Krampfanfällen ist eine sofortige ärztliche Behandlung angezeigt.
Mama, mir ist schlecht….
Schwindel, Übelkeit und Erbrechen kennen viele von uns als sogenannte Seekrankheit. Diese kann jedoch nicht nur im Schiff, sondern auch im Flugzeug, Bus oder Auto auftreten. Grund dafür ist meist eine Störung des Gleichgewichtssinns. Schau aus dem Fenster: Mit dem Blick nach vorn kannst du deinem Gleichgewichtssinn helfen. Während der Fahrt zu lesen oder sich mit dem Handy zu beschäftigen, kann die Symptome der Reisekrankheit verstärken. Versuche daher, auf solche Aktivitäten zu verzichten.
Trick 77
Wenn dir bereits schlecht ist, lege dich wenn möglich flach auf den Rücken und schließe die Augen. Allgemein ist es bei Reisekrankheit oft hilfreich, möglichst viel von der Reisezeit schlafend zu verbringen. Im Schlaf ist der Gleichgewichtssinn nämlich weitgehend ausgeschaltet, und die visuellen Eindrücke fallen weg. Befindest du dich auf einem Schiff, behalte stets den Horizont im Auge und wähle eine Kabine in der Mitte und im unteren Bereich des Schiffes. Dies ist der stabilste Ort.
Hilfreich sind auf jeden Fall Reisetabletten oder Reisekaugummis mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat, die vorbeugend eingenommen werden, aber auch das ätherische Öl der Pfefferminze kann Abhilfe schaffen, ebenso wie Akupunktur.
Wenn die Blase Probleme macht
Besuche im Schwimmbad, zu langes Tragen der nassen Badesachen oder allzu luftige Bekleidung am Abend können auch in den warmen Sommermonaten zu einer Blasenentzündung führen. Brennen beim Wasserlassen und häufiger Harndrang sind typische Symptome. Kühlt der Körper aus, wird die untere Körperregion nicht mehr wie gewohnt durchblutet. Diesen Zustand nutzen Bakterien wie Escherichia coli aus, indem sie sich in der Blase ansiedeln. Da Frauen über eine kürzere Harnröhre als Männer verfügen, sind sie besonders betroffen.
Vorbeugende Massnahmen lassen das Problem gar nicht aufkommen
Achte stets darauf, nasse Badekleidung rasch zu wechseln und dich auch an lauen Sommerabenden warm genug anzuziehen. Trinke viel!
Tatsächlich heilen unkomplizierte Blasenentzündungen oftmals von allein und ohne den Einsatz von Medikamenten wieder aus. Besser ist es aber, die Genesung mit der richtigen Therapie zu unterstützen und zu beschleunigen. Entzündungshemmer und Cranberry-Saft können hier Abhilfe schaffen. Erst in weiterer Folge sind Antibiotika bei einer durch Bakterien ausgelösten Blasenentzündung das Mittel der Wahl.
Wenn der Schuh nicht richtig passt
Blasen können auch an anderer Stelle zu Problemen führen – nämlich an den Füssen. Besonders im Wander- und Aktivurlaub ist dies unangenehm und schmerzhaft. Achte daher stets darauf, dass du passendes Schuhwerk trägst, die Socken perfekt sitzen und eng anliegen. Kleinere Blasen nicht öffnen – die intakte Haut über der Blase (Blasendach) bietet den besten Schutz vor Infektionen. Um die Reibung zu verringern, klebe ein Pflaster oder ein Stück Tape über die Blase. Bei größeren Blasen kannst du ein kleines Dreieck herausschneiden oder mit einer desinfizierten Nadel einen Faden durchziehen und diesen für ein paar Tage darin lassen. Wenn allerdings die aus einer Blase austretende Flüssigkeit trübe ist oder unangenehm riecht, oder wenn sich die Haut in der Umgebung rötet und schmerzt, solltest du ärztlichen Rat einholen.
Gestörte Verdauung
Ungewohntes Essen und verunreinigtes Leitungswasser können schneller als man denkt zu Verdauungsproblemen führen. Ballaststoffarme Kost provoziert häufig Verstopfungen. Versuche auch im Urlaub viel Obst und Gemüse zu essen und viel zu trinken.
Durchfall wird neben typischen Magen-Darm-Keimen durch unsachgemäss gelagerte Speisen hervorgerufen. Oft liegen Lebensmittel zu lange in der Hitze und können Keime (Salmonellen, e.coli) entwickeln. Sind Speisen mit zu wenig Hitze zubereitet, haben diese Keime leichtes Spiel.
Achte auch bei Getränken darauf, dass Flaschen oder Dosen sauber sind und lass deine Flaschen am besten direkt bei Tisch öffnen.
Am wichtigsten ist es jetzt, viel zu trinken, am besten Wasser oder ungesüßte Tees, und Activkohle einzunehmen. Steht die Heimreise an, können auch Mobilitätshemmer für den Darm, z.B. mit dem Wirkstoff Loperamid, oder das Medikament Vaprino verschrieben werden. Erst bei länger anhaltendem Durchfall oder Dysenterie ist eine Antibiotikatherapie (Ciprifloxacin) notwendig.
Insektenstiche sind nicht immer harmlos
Auch Insektenstiche trüben rasch das Urlaubsvergnügen, von der Mücke über Bienen- und Wespenstiche bis hin zu typischen Insektenarten am Urlaubsort, die auch gefährliche Krankheiten (z.B. Malaria) übertragen können. Hier hilft neben marktüblichen Anti-Mückensteckern und Insektensprays nur eines: Vor dem Urlaubsantritt gut informieren und wachsam sein. Bedecke deine Haut und verwende ein Moskitonetz. Solltest du dich nach einem Insektenstich schlecht fühlen oder Fieber bekommen, wende dich an einen Arzt. Ebenso, wenn sich die Reaktion auf den Stich am / im Körper ausbreitet oder ein infizierter Insektenstich vorliegt. Sollte sich eine starke allergische Reaktion oder Atemnot entwickeln, muss umgehend der Arzt alarmiert werden.
Ärztlich bestens versorgt
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Das Team der eedoctors wünscht dir einen wunderbaren Sommer und freut sich darauf, dir im Fall der Fälle rasch, unkompliziert und unbürokratisch weiterzuhelfen!